Baumpfleger zum Thema Artenschutz geschult!

29.02.2016

Baumhöhlenkontrolle mittels Hubsteiger und Endoskop; Datenübertragung an die Daten die Schulungsteilnehmer am Boden; jahrhundertalte Eichen wie im Hannoveraner Tiergarten bieten Lebensraum für Fledermäuse, Spechte und extrem seltene Käferarten

Rund 100 mit der Baumpflege und -fällung befasste Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Hannover wurden an 4 Terminen von der NZO-GmbH im Hinblick auf Artenschutzaspekte geschult. Die ganztägigen Schulungen gliederten sich jeweils in einen theoretischen und in einen praktischen Teil. Zunächst wurden u. a. baumbewohnende Arten, Bewertungskriterien und rechtliche Aspekte ausführlich vorgestellt. Anschließend ging es zur praktischen Übung in einen altholzreichen Friedwald. Dabei wurde besonderer Wert auf die Erkennung artenschutzrelevanter Gehölzstrukturen wie Baumhöhlen, Spalten und Stammanrisse gelegt. In einem weiteren Schritt wurde die Baumhöhlenkontrolle mittels Endoskop vorgestellt. Mit Hilfe kabelloser Datenübertragung konnten die Kollegen am Boden auf einem Tablet sehen, wie es in den Höhlen aussah und ob sie ggf. zum Beispiel von Fledermäusen bewohnt waren.

Zum Hintergrund: Hannover hat sehr große und gut ausgeprägte Grünflächen, Parks und Wälder in der Stadt. So gibt es im Tiergarten sehr viele Alteichen und bemerkenswerte Lebensräume für Fledermäuse, Spechte und extrem seltene Käferarten. Im Jahr 2011 ist Hannover Bundeshauptstadt der Biodiversität geworden. Verwaltung und Politik nehmen ihre diesbezügliche Verantwortung sehr ernst. Auch der Artenschutz spielt deswegen eine große Rolle. Durch die Schulung sollen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für den Artenschutz sensiblisiert werden, um Schädigungen von baum-(höhlen-)bewohnenden Arten zu verhindern. Auftraggeber der Schulung war die Stadt Hannover, Fachbereich Umwelt und Stadtgrün, Bereich Forsten, Landschaftsräume und Naturschutz.