Lippeseeumflut
Die Lippeseeumflut war das bis dato größte Einzelprojekt im Gewässerauenprogramm Nordrhein-Westfalens.
Ganz nah ran kommen Sie mit Luftbildübersicht unten (zoom- und schwenkbar).
Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt Bauleitung - Lippeseeumflut. Fotos aus den ersten beiden Jahren nach der Inbetriebnahme geben Eindrücke von der Schnelligkeit der Entwicklung. Zudem steht eine Broschüre zum Herunterladen bereit.
Die weitere Entwicklung bis 2009 zeigen ausführlich die Ergebnisse der Erfolgskontrolle (PDF-Download, 2,9 MB).
Laichzeit der Äschen
Der Kampf um die besten Plätze...
Die hohen Temperaturen ließen den Hormonspiegel der Fische in der Lippe ansteigen und sorgten 2014 bereits Anfang April für eindrucksvolle Aktivitäten in der Lippeseeumflut. Zahlreiche laichbereite Äschen konnten an insgesamt 5 Laichplätzen beobachtet und gefilmt werden.
Besonders eindrucksvoll ist die Balz der Männchen, die vor den Weibchen an den Laichplätzen erscheinen und um die besten Plätze heftige Revierkämpfe ausführen. Die Männchen imponieren mit ihrer großen, zur Laichzeit besonders bunt gefärbten Rückenflosse und attackieren Nebenbuhler und nicht laichbereite Weibchen.
Weitere Entwicklung der Äschen
Nach dem mehrere Tage andauernden Laichgeschäft, das primär durch die Wassertemperaturen bestimmt wird und jeweils am Ende des Tages seinen Höhepunkt findet, zeugen zahlreiche helle Flecken von der Laichabgabe durch die Rogner, die ihre Eier über ihr Hinterteil möglichst tief in den Kies des Gewässergrunds einbringen.
Nach etwa 2 Wochen schlüpfen die Jungfische und verlassen, nachdem der Nahrungsvorrat des Dottersacks aufgebraucht ist, den Schutz des Kies-Lückensystems. Junge Äschen werden leicht verdriftet und suchen flache, strömungsberuhigte Bereiche auf, wo sie bis zu einer Größe bis etwa 7-8 cm heranwachsen. Danach ziehen sie in individuenreichen Schwärmen in flache, stark durchströmte Bereiche.
Während die Männchen nach dem 2. oder 3. Sommer die Geschlechtsreife erreichen, entwickeln die Weibchen erst ein Jahr später ihre Geschlechtsprodukte. Das bevorzugte Habitat großer, adulter Äschen sind tiefe Rinnen und Kolke mit träger Strömung.
Dynamische Lippeseeumflut
Seit der Inbetriebnahme der Lippeseeumflut im Jahr 2005 konnte sich der Flussabschnitt innerhalb eines vorgegebenen Korridors weitgehend eigendynamisch entwickeln und dadurch hervorragende Habitateigenschaften für die gewässertypischen Fischarten der Äschenregion entwickeln. Die Umflut bietet das gesamte Spektrum an Schlüsselhabitaten für die Reproduktion und Entwicklung der Äsche sowie der zahlreichen Bachforellen, Koppen, Elritzen, Schmerlen, Stichlingen und Neunaugen.
Die Entwicklung des Äschenbestandes zeigt den großen Erfolg der Renaturierungs-Maßnahme für die Lebensgemeinschaft der Lippe!
Die Lippeseeumflut im Jahr 2006
Das Luftbild zeigt den Stand der Entwicklung ein Jahr nach der Inbetriebnahme.
(nutzen Sie die Steuerelemente zum Zoomen und Verschieben!)